In der Debatte um den Anstieg der Kinderarmut in Mülheim melden sich die Grünen zu Wort.
„Dieser Missstand“, erklärt ihre sozialpolitische Sprecherin Ingrid Tews, „kann nicht ernst genug genommen werden. Ändert sich nicht bald etwas, setzen wir mit der Zukunft der betroffenen Kinder auch die unserer Gesellschaft auf Spiel. Es ist gut, dass die Verwaltung die Öffentlichkeit dafür sensibilisiert.“
Die von Sozialdezernent Ulrich Ernst aufgeworfene These, Mülheim leide unter seiner zu einseitig auf Industrie und Gewerbe ausgerichteten Wirtschaftsstruktur, ist für die Grünen einleuchtend. „Von Armut“, sagt ihre familienpolitische Sprecherin Franziska Krumwiede-Steiner, „sind die Kinder alleinerziehender Mütter in sehr hohem Maße betroffen. Für sie mangelt es in unserer Stadt vor allem im niederqualifizierten Bereich an Frauenarbeitsplätzen in Handel, Dienstleistung, Handwerk, Pflege und Verwaltung. Das muss sich ändern.“
Der rasche Ausbau der U 3-Betreuung, betont Tews, sei unabdingbare Voraussetzung, damit Alleinerziehende überhaupt für eine Arbeitsaufnahme zur Verfügung stünden. Da sei die Stadt gefordert.
Abseits dessen, fordert Krumwiede-Steiner als Bundestagsdirektkandidatin ihrer Partei, sei der Kampf gegen Kinderarmut eine nationale Aufgabe ersten Ranges. „Wer auch immer im Herbst in Berlin regiert, sollte eine armutsfeste Kinder- und Familienförderung ganz oben auf die Agenda setzen.“
Ingrid Tews / Franziska Krumwiede-Steiner