In einer gemeinsamen Initiative für die kommende Ratssitzung fordern SPD und Grüne die Verwaltung auf, eine Beteiligung Mülheims an einen eventuellen Feldversuch in Essen zum kostenlosen ÖPNV einzufordern.
„Vor dem Hintergrund, dass die Stadt seit einem halben Jahr mit der Nachbarstadt Essen die gemeinsame Nahverkehrsgesellschaft Ruhrbahn betreibt, wäre nicht nachvollziehbar, im Essener Bereich der Ruhrbahn einen Nulltarif einzuführen, den Mülheimer Bereich derselben Gesellschaft aber davon auszusparen“, meint Daniel Mühlenfeld, nahverkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Dies wäre auch angesichts der auf Landes- und Bundesebene immer wieder gerade von den Ruhrgebietsstädten abgeforderten Kooperation absurd.
Axel Hercher, verkehrspolitischer der Grünen, ergänzt: „Die Beteiligung Mülheims am Pilotversuch macht auch deshalb Sinn, weil angesichts der jüngst erfolgten Fusion der Nahverkehrsbetriebe eine Trennung in ein kostenfreies und ein kostenpflichtiges Tarifgebiet schon rein logistisch für die Ruhrbahn kaum zu bewältigen sein würde.“
Beide Fraktionen sind sich einig, dass mit der Stadt Essen als Mitgesellschafter der Ruhrbahn kurzfristig Gespräche geführt werden müssen, um eine gemeinsame, abgestimmte Position hinsichtlich der weiteren Planungen zur Umsetzung des Pilotversuchs in Abstimmung mit der Bundesregierung zu erarbeiten. „Dazu gehört auch die Erarbeitung eines Bedarfsplans, welche zusätzlichen Kapazitäten an Fahrzeugen, Personal und Infrastruktur benötigt werden sowie die Kalkulation der zu erwartenden Einnahmeausfälle“, so Hercher und Mühlenfeld.
SPD und Grüne bemühen sich zurzeit noch darum, auch andere Ratsfraktionen und -gruppen für die gemeinsame Initiative zu gewinnen.
Axel Hercher, Daniel Mühlenfeld