Die Feststellung des Verkehrsplaners Franz Linder, vor allem Frauen verschrieben sich zunehmend dem Auto als Verkehrsmittel, bewegt Grüne–Ratsfrau Franziska Krumwiede–Steiner zu einer Entgegnung.
Diese Entwicklung, erklärt sie, beruhe vor allem auf vielfach noch dominanten, traditionellen Familienstrukturen. Der Vater als Haupternährer nutze zunehmend den Öffentlichen Nahverkehr, wohingegen fast jede Tagesaktivität mit den Sprösslingen die Mutter unternehme. Mit kleinen Kindern sei angesichts der keineswegs optimalen Angebote des ÖPNV dafür das Auto oft die bessere Alternative. Alleinerziehende Eltern – meist Frauen – hätten ohnehin kaum Alternativen. Gerade die Mütter mit häufigen umfangreichen Besorgungen, Transporten zu Kitas, Ärzten und anderen Stellen stießen bei der Nutzung von Bus und Bahn an ihre Grenzen. Dort sei häufig kaum Platz für Kinderwagen.
Auch das Fahrrad, so Krumwiede–Steiner, stelle nicht immer eine Alternative dar. Erforderlich zum Transport von Kleinstkindern mit Pedalen seien teure Systeme, die um die 400 Euro kosteten. Nutzen könne man die aber nur bei schönem Wetter. Im Winter und bei starkem Regen müsse man mit Rücksicht auf die Gesundheit der Kinder davon abraten.
Franziska Krumwiede-Steiner