Viel Aktionismus und kaum Sachverstand. So bewerten die Grünen den Antrag der AfD, umgehend den totalen Umstieg vom Schienenverkehr auf Busse zu beschließen.
„Das kommt davon“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, „wenn man sich einseitig der schienenfeindlichen Argumentation von BHM–Chef Dönnebrink unterwirft und störende Fakten beiseite schiebt. Mülheim ist keine Insel der Seeligen. Entscheidungen über gemeinsame Bahnlinien müssen mit den Nachbarstädten besprochen werden – und das vor einem Beschluss!“
„Unseriös und riskant sei es, sagt Verkehrsexperte Axel Hercher, erst eine grundlegende Wende in der Verkehrspolitik zu beschließen und dann mit dem Land über die unvermeidlich folgende Rückzahlungsforderung für Fördermittel im mindestens hoch zweistelligen Millionenbereich zu verhandeln.
Keine Gedanken, so Hercher, mache sich die AfD über die aus der Umsetzung ihres Antrags resultierenden Folgen. Dies seien unter anderem der dann notwendige Kauf weiterer Busse, Rückbau der Gleisanlagen sowie die Kosten für die Umschulung von Fahrpersonal.
„In den Fußstapfen der Herren Dönnebrink und Bonan“, stellt Giesbert fest, „entfacht die AfD die Scheindebatte erneut. Wichtiger wäre es, die interkommunale Kooperation mit den Nahverkehrsgesellschaften der Nachbarstädte bis hin zu Fusionen zu entwickeln. Dass Mülheim, knapp 170.000 Seelen ausmachend, sich anno 2014 mit der MVG noch eine eigene Gesellschaft leistet, ist bemerkenswerter Luxus.“
Tim Giesbert / Axel Hercher