Die Kritik an der Führung der Ruhrbahn reißt nicht ab. Erneut sind es die Grünen, die mangelnde Transparenz geißeln.
Anlass ist die Weigerung der Ruhrbahn, der Politik den aktuellen Stellenplan zukommen zu lassen. Er sei ein internes Dokument und könne nicht zugestellt werden, so Geschäftsführer Uwe Bonan an die Adresse der Grünen.
„Wer so mauert, hat etwas zu verbergen“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert. Das passe zu der Wagenburgmentalität, die man einst der Mülheimer Verkehrsgesellschaft und nun der Ruhrbahn nachsage.
Es gehe einher mit dem Sparkonzept der Nahverkehrsgesellschaft, das nun auf Mülheim bezogen der Politik vorliege. Giesbert: „Den auftraggebenden Fraktionen war klar, dass die sieben Millionen Einsparsumme eben nicht einseitig beim Fahrangebot, sondern neben innovativen Strategien auch in anderen Bereichen wie dem Personalhaushalt aufzubringen sind.“ Er erinnert dabei an diverse externe Gutachten, die der einstigen MVG im Bereich der höheren Verwaltungsebene einen personellen Wasserkopf attestiert hätten, der nun in die Ruhrbahn übertragen worden sei. Den gelte es nunmehr einer kritischen Prüfung zu unterziehen.
Verkehrsexperte Axel Hercher: „Wir als Mülheimer Grüne haben keinen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens. Wie sollen wir dann die Personalsituation beurteilen? Verwunderlich ist, dass der Stellenplan der Stadtverwaltung für jeden einsehbar ist, der der Ruhrbahn mit jährlich 30 Millionen Euro von den Steuerzahlern zu begleichendem Defizit hingegen ein Staatsgeheimnis darstellt. Man hat den Eindruck, dass beim unvermeidlichen Sparen einzig die Ruhrbahn-Kunden bluten sollen, während die eigenen Unternehmensstrukturen ein selbst für gewählte Stadtverordnete nicht lüftbares Geheimnis sind.
Giesbert: „Wir werden das so nicht auf sich beruhen lassen. Weitere Schritte werden folgen.“
Tim Giesbert / Axel Hercher