Nicht alltägliches Lob von Seiten der Grünen erhält Regierungspräsidentin Brigitta Radermacher (CDU). Anlass ist ihr Vorstoß, Duisburg und Mülheim betreffs Fortführung der Nachtexpresslinie NE 9 wieder an einen Tisch zu zwingen.
„Die Bezirksregierung“, erkennt Fraktionssprecher Tim Giesbert an, „nimmt die Notwendigkeit interkommunaler Zusammenarbeit beim Öffentlichen Nahverkehr augenscheinlich ernst. Das ist höchst erfreulich. Sie hat die Distanz, sich nicht in kleinkarierte persönliche Händel kommunaler Akteure verwickeln zu lassen.“
Eine dicke Scheibe Lob bekommt auch der Fahrgastverband Pro Bahn ab. „Er hat“, erklärt Mobilitätsexperte Axel Hercher, „die Sache durch seine Intervention in Düsseldorf erst ins Rollen gebracht. Das war der richtige Schachzug im passenden Moment.“
Dass mittlerweile auch im Rot-Schwarzen Mehrheitsbündnis in Duisburg ein Denkprozess eingesetzt habe, sei, so Hercher, ein zusätzliches Indiz, das ihn optimistisch stimme. „Die Kappung einer interkommunalen ÖPNV-Verbindung“, betont er, „passt in die Anfänge des letzten Jahrhunderts, aber nicht in unsere Zeit.“
Axel Hercher / Tim Giesbert