Junge Menschen brauchen Platz – Räume, in denen sie sich auch ohne ständige Beaufsichtigung aufhalten und ausprobieren können. Davon sind zumindest die Vertreter*innen des AZ Mülheim, Sarah, Timo und Konrad, überzeugt. Diese Überzeugung konnten die drei beim Gespräch mit der Mülheimer Direktkandidatin der Grünen, Kathrin Rose, und ihrem Stellvertreter im Mülheimer Jugendhilfeausschuss, Philipp Hoffmann, vortragen.
„Im Mülheimer AZ gibt es viele Angebote, die Jugendliche und junge Erwachsene sonst nirgendwo finden“, sagt Sarah und gibt den im Umkreis einzigartigen Indoor-Skatepark und die Graffiti-Wand, an der sich junge Künstler*innen ausprobieren können, als Beispiele. Philipp Hoffmann kennt das Problem: „Es gibt viele Wände in Mülheim, die durch ein legal angebrachtes Graffiti mit Sicherheit aufgewertet werden könnten. Die Wände zu diesem Zweck freizugeben, ist allerdings alles andere als einfach.“ Oft gehörten die Wände nicht der Stadt, sondern verschiedenen privaten Eigentümern, was die Vermittlung noch schwieriger mache. „Deshalb finde ich es sehr wichtig, gerade bei Neubauprojekten feste Räume für Kinder und Jugendliche direkt mitzudenken – sei dies der Bolzplatz oder die Graffiti-Wand“, betont Hoffmann.
Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den Streetworkern funktioniere gut, sagt das Team vom AZ, und die Angebote von Sport über Kunst und Kultur bis hin zum einfachen gemeinsamen Entspannen würden sehr gut genutzt. „Und unser Angebot wird nicht nur von Mülheimerinnen genutzt. Für die bei uns stattfindenden Konzerte kommen die Menschen aus ganz Deutschland zu uns. Um nach wie vor so vielen Menschen wie möglich unser Angebot zugänglich zu machen, das heißt, die Preise nicht weiter erhöhen zu müssen, sind werden wir aber leider gezwungen sein, Stellen abzubauen, um notwendige Einsparungen vornehmen zu können“, bedauert Timo die finanzielle Situation des AZ, die vor allem durch einen erhöhten Mindestlohn entstehen würde: „Grundsätzlich befürworten wir natürlich einen höheren Mindestlohn, unsere individuelle Situation wird dadurch aber leider stark erschwert.“ Die Erhöhung des Mindestlohns befürwortet Kathrin Rose ebenfalls, allerdings dürfe dies nicht zu Einschränkungen für das AZ führen, denn: „Es kann nicht sein, dass die Höhe der Fördermittel daran bemessen wird, wie viele Mülheimerinnen die Angebote des AZ nutzen. Denn ganz klar werden die Angebote auch überregional angenommen und müssen entsprechend gefördert werden. Außerdem müssen Aspekte wie der erhöhte Mindestlohn auch in der Förderung berücksichtigt werden.“
Warum das Angebot des AZ unbedingt erhalten werden sollte, ist für Kathrin Rose ganz klar: „In den verschiedenen Stadtteilen Mülheims finden sich in den Jugendzentren unterschiedlichste Ziel- und Altersgruppen zusammen. Im AZ finden auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Platz, die sich an anderen Orten nicht so wohl fühlen. Ich weiß dieses Engagement sehr zu schätzen und finde es absolut unterstützenswert, nicht nur diesen Raum für Kinder und Jugendliche zu erhalten, sondern auch noch weitere solcher Räume in Mülheim zu schaffen. Für die dafür dringend benötigte – auch finanzielle- Unterstützung von Seiten des Landes möchte ich mich im Landtag von NRW gerne einsetzen.“