Als fatale Entscheidung bewerten die Grünen den Beschluss der Landesregierung, die Förderung des Sozialtickets für Geringverdiener einzustellen.
Schwarz-Gelb in Düsseldorf wird die bisherige von Rot-Grün beschlossene Förderung bereits im nächsten Jahr von 40 auf 35 Millionen Euro abschmelzen. Für 2019 sind nur noch 20 Millionen vorgesehen, ab 2020 steht die Null.
„Das ist“, empört sich Sozialexpertin Ingrid Tews, „das faktische Aus für ein Erfolgsmodell. Angesichts seiner desolaten finanziellen Lage kann Mülheim den Fehlbetrag nicht ausgleichen.“
Für jene, die sich weder ein eigenes Auto noch ein reguläres ÖPNV-Monatsticket leisten könnten, sei das ein herber Schlag. Den Preis des Sozialtickets empfindlich zu erhöhen stelle keine Alternative dar. Die momentan geforderten 37,80 Euro seien für die Betroffenen schon jetzt nicht wenig.
Die Landesregierung wolle die eingesparten Gelder für Infrastruktur ausgeben. „Das heißt“, so Tews, „dass vielen Menschen Mobilität genommen wird, um damit landesweit ein oder zwei Ortsumgehungen im Jahr mehr realisieren zu können.“
Der Mülheimer Rat appellierte noch vor mehreren Wochen einstimmig an das Land, die Förderung des Sozialtickets dauerhaft zu sichern.
Ingrid Tews